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Expertise

Die 24 Designfaktoren – eine ganzheitliche Designmethodik

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Die 24 Designfaktoren – eine ganzheitliche Designmethodik

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Vor 2 Jahren las ich das Buch „The Checklist Manifesto – how to get things right“ von Atul Gawande (das ich nur jedem wirklich empfehlen kann). Ich war eigentlich schon immer von der Checkliste als Konzept angetan, denn wenn es hart auf hart kommt, in der Pilotenkanzel bei Druckabfall oder im OP bei Herzstillstand, ist eine Checkliste in der Regel das Mittel der Wahl.

Und sind nicht Designprojekte ebenfalls „hart auf hart“? Auch wenn es nicht direkt um Menschenleben geht, hängt doch enorm viel von einer einzelnen Entwicklung ab. Erfolg oder Verlust – von Geld, Arbeitsplätzen und in unserem Bereich des Medizinprodukte-Design tatsächlich indirekt auch das Schicksal von Patienten.

Fehler machen, um Fragen zu ernten
Jahrelang (beinahe 24 Jahre) haben wir jede wichtige Frage eingesammelt, die uns in der Designentwicklung über den Weg gelaufen ist, die hinter Fehlern steckte, Fragen, die man zu spät gestellt hat, oder die einfach auf den Punkt brachten, was man vorher nicht fassen konnte. Unsere Liste wurde immer länger und wir waren eigentlich ganz zufrieden damit. Gleichzeitig wuchs aber auch die Unlust sich damit wirklich auseinander zu setzen, denn die Reiz- und Informationsüberflutung ist das Phänomen unserer Zeit. Beim Lesen von Atul Gawandes Buch erkannte ich, dass es insbesondere darum geht, die Essenz dieses Wissens zugänglich zu machen und übersichtlich zu ordnen.

Wie wäre es, wenn wir alle wichtigen Fragen vor Augen hätten? Wenn man wüsste, dass man nichts vergessen hat, was einem später teure Änderungen oder gar einen Flop bescheren kann. Mit dieser Motivation wurde die Methodik der 24 Designfaktoren erfunden.

Lerne nun jeden einzelnen der 24 Designfaktoren kennen – auf unserem interaktiven Poster  „24 Designfaktoren“.

Und hier erkläre ich wie es funktioniert.

Funktioniert vom Produkt her …
Als Produktdesigner fängt unser Hinterfragen beim Produkt an, aber es endet dort nicht. Mindestens genau so wichtig ist für uns die Marke, die hinter dem Produkt steht oder stehen soll. Der Wert des Produktes kann dadurch extrem unterschiedlich ausfallen, denn es ist selten der materielle Wert, der ein Produkt kennzeichnet. Diese beiden Domainen, das Produkt und die Marke, bilden das Rückgrat der 24 Designfaktoren. Der dritte Bereich ist die Realisation, die alle Fragen zur Verwirklichung parat hält.

… funktioniert auch von der Marke her
Obwohl aus der Perspektive eines Produktdesigners entstanden, sind die 24 Designfaktoren auch für Markenprojekte in vollem Umfang anwendbar. Es ist sogar sehr nützlich, sich den Gegenstand einer Markenaufgabe als Produkt vorzustellen. Auch wenn es sich um eine Softwareoberfläche oder einen Flyer handelt: die Fragen „Was ist die Zweckbestimmung und  was die Produktumgebung?“ machen auch hier absolut Sinn.

Ein universelles Werkzeug in der Entwicklung
Die 24 Designfaktoren sind kein Prozess, sondern eine komprimierte Checkliste für ganzheitliches Design. Man kann sie zu jedem Zeitpunkt in der Entwicklung einsetzen und damit den Blick fokussieren oder weiten, ganz wie es notwendig ist. Eine besondere Funktion kommt ihnen in der Startphase von Projekten zu, beim Briefing. Hier geht es darum, das Wichtige zu fokussieren und sich nicht im Detail zu verirren. Außerdem sollte die Definition der Aufgabenstellung genug Raum für Kreativität, Priorisierung und flexible Handhabung  lassen.

24 mal Wichtigkeit einstufen
Die 24 Faktoren sind immer alle anwendbar, aber sie sind nie von gleicher Relevanz und Priorität. Es ist also notwendig, die einzelnen Faktoren zu gewichten. Hier kommt die Erfahrung des Entwicklers ins Spiel, weil ansonsten falsche Schwerpunkte gesetzt werden. Der besondere Wert liegt in der geschlossenen Form und der deutlichen Struktur. Arbeitet man mit den 24 Designfaktoren, weiß man binnen kurzem, dass man die Interaktion oben rechts und die Herstellung unten links findet – auf dem Plakat nämlich.

24 mal Basis für kreative Interaktion
Die 24 Designfaktoren unterstützen die offene Auseinandersetzung aller Beteiligten. Im Briefing hat es sich als wichtig herausgestellt, dass der Kreative die Initiative übernimmt und mit Fragen führt. Ich stelle mir das Briefing immer wie ein Interview mit einem gut vorbereiteten Profi-Journalisten vor, der mit messerscharfen Fragen die Story herauskitzelt. Es bringt nichts, wenn mir jemand stundenlang seine Welt erklärt, ich muss sie selbst und aktiv hinterfragen. Nur so ist es der Beginn eines kreativen Prozesses und eine produktive Auseinandersetzung zwischen allen Mitgliedern des Entwicklungsteams.

Der Wert eines geschlossenen Systems
Die 24 Designfaktoren bilden ein geschlossenes System welches den großen Vorteil hat, dass es nicht ständig erweitert werden muss. Weil es die ideale Balance von Abstraktion und Konkretisierung zulässt, bietet es dem geübten Experten genau so Unterstützung, wie dem weniger Versierten oder dem Neuling in Entwicklungsprozessen. Das geschlossene System gibt dem Gestalter das gute Gefühl, dass nichts Wesentliches vergessen wird und diese Sicherheit überträgt sich auch auf unsere Kunden. Die 24 Designfaktoren haben wir als DIN A1 Poster drucken lassen und für die in die Tiefe gehenden Fragen gibt es bebilderte Fragenkarten.

Die 24 Designfaktoren im Einsatz

Insbesondere unsere Kunden lieben die 24 Designfaktoren deshalb, weil sie so kompakt sind. Einige sogar so sehr, dass sie sich jede einzelne der 24 Designfaktor-Karten einrahmen und an die Wand hängen. Aber auch unser DIN A1 Poster sieht man immer öfter an den Wänden unserer Kunden in Sichtweite zum Schreibtisch.

Seit etwa einem Jahr sind die 24 Designfaktoren in der aktuellen Form im Einsatz und bilden nun die Grundlage für alle unsere Projekte. Wir können jetzt komplexere Zusammenhänge verarbeiten und ganz bewusst Schwerpunkte setzen. Besonders stolz macht uns, dass die Methode bereits in der Beratungspraxis von Dritten eingesetzt wird und zwar im Expertensystem TIMEWAVER. Dieses wird zur Unterstützung von strategischen Unternehmensberatungen zur Entscheidungsfindung eingesetzt und die 24 Designfaktoren mit den dahinterstehenden Fragenlisten bilden das Modul Produkt & Marke ab.

Warum 24?
Last not least – warum eigentlich 24? Warum überhaupt eine feste Zahl? Das wird vielleicht schon aus dem Vorgesagten deutlich. Eben weil sie bestimmt ist. Hier kommen sich Mathematik und Ästhetik ganz nahe, wie beim Goldenen Schnitt (der übrigens bald eine Renaissance erleben wird). Natürlich steht am Anfang eine gewisse Menge an Informationen, die gegliedert werden will. Aber ob 19, 23 oder 26 – ist das nicht egal? Ich glaube nicht. 24 ergibt einen festen Rahmen und durch die Matrixform eine geschlossene Gestalt, logisch strukturierbar weil durch 2, 3 und 4 teilbar und durch ein Dutzend. Die Wirkung ist fundamental und wirkt unmittelbar positiv auf die Identifikation und Vertrauenswürdigkeit dieses Werkzeugs.

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04 Tipps vom Experten

  1. Entdecken Sie die 24 Designfaktoren
    Nutzen Sie die ganzheitliche Checkliste, um sicherzustellen, dass Sie in Ihrem Designprozess nichts übersehen. Starten Sie jetzt mit unserem interaktiven Poster.
  2. Setzen Sie klare Prioritäten
    Gewichten Sie die Relevanz der einzelnen Designfaktoren für Ihr Projekt. So fokussieren Sie Ihre Ressourcen effektiv und vermeiden teure Fehlentwicklungen.
  3. Fördern Sie die kreative Zusammenarbeit
    Verwenden Sie die 24 Designfaktoren als gemeinsames Werkzeug, um eine offene und produktive Interaktion in Ihrem Team zu unterstützen. Beginnen Sie den kreativen Prozess mit den richtigen Fragen!
  4. Integrieren Sie Marke und Produkt
    Betrachten Sie Ihre Entwicklung sowohl aus der Perspektive des Produktdesigns als auch der Markenbildung. Eine starke Verbindung zwischen Produkt und Marke erhöht den Wert und die Wiedererkennbarkeit Ihres Produkts.
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Häufig gestellte Fragen

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Autor
Markus Wild
Medical Design Experte, Unternehmer im Design Business, seit mehr als 30 Jahren. Diplom Industrial Designer (Folkwang) Markus Wild schreibt über Design- und Innovationsmanagement, Kreativmethoden, Medical Design und Unternehmens-Strategie.

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