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Expertise

Technologie-Trends in der Medizintechnik – von Automatisierung bis 3D-Druck

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Technologie-Trends in der Medizintechnik – von Automatisierung bis 3D-Druck

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In diesem Jahr haben wir unseren ersten Medical Design Trend Review 2016 veröffentlicht, in dem wir die fünf aktuell einflussreichsten Designtrends in der Medizintechnik vorstellen. Die Basis hierfür bildeten Interviews, die wir mit Fachleuten auf der Media/Compamed Messe letztes Jahr im November geführt haben. In einer fünfteiligen Artikelserie möchten wir Ihnen nun diese Trends eingehender vorstellen. Der erste Trend, um den es gehen wird, ist New Technology & Additive Design in der Gerätemedizin, einer der Treiber in der medizinischen Produktinnovation.

New Technology & Additive Design

Neue Technologien bedeuten zum einen, dass der Patient mit dem technisch Besten, was aktuell machbar ist und zur Verfügung steht, versorgt werden kann. Zum anderen sorgt die Anwendung der neusten Technologien bei medizinischen Geräten auch für eine Erleichterung der Arbeitsprozesse für Ärzte und Pflegepersonal, da die Bedienung der Geräte einfacher und intuitiver werden kann und so die Effizienz gesteigert wird. Bei unseren Recherchen zu New Technology & Additive Design haben sich vier Bereiche herauskristallisiert:

  • Miniaturisierung: Die wichtigsten Funktionen eines Geräts werden möglichst platzsparend und dabei immer noch zugänglich verbaut.
  • Automatisierung: Die Geräte unterstützen den Anwender mit automatisierten Prozessen, beispielsweise Robotik oder Machine-to-Machine-Kommunikation.
  • 3D & 4K Visualisierung: Während Operationen kommen Bildgebungsverfahren mit möglichst hoher Auflösung zum Einsatz, die minimal invasive Eingriffe erleichtern.
  • 3D Druck und additive Fertigungsverfahren: Prototypen und einzelne Bestandteile beispielsweise in der Prothetik können schneller und passgenauer für den einzelnen Patienten angefertigt werden.

Insbesondere im Pflegebereich gibt es in Zukunft einen steigenden Bedarf an automatisierter Medizintechnik, denn hier ist die körperliche Arbeitsbelastung besonders hoch, was zu einem häufigen Ausfall des Pflegepersonals führt. Laut Fraunhofer Institut entscheiden sich in Deutschland auch immer weniger Schulabsolventen für einen Pflegeberuf. Spezielle Service-Roboter könnten beispielsweise beim Transport Lasten tragen und bei der Versorgung der Patienten mit Essen und Medikamenten behilflich sein. Fehllieferungen würden vermieden und das Infektionsrisiko minimiert werden. Das Personal hätte durch die wegfallenden Tätigkeiten zusätzliche Zeit für die Patienten. Gemäß einer aktuellen repräsentativen Forsa Umfrage aus dem Jahr 2016 im Auftrag des BMBF könnten sich 83% der Bundesbürgerinnen und –bürger sogar vorstellen, einen Service-Roboter auch in den eigenen 4 Wänden zu nutzen.

Ein weiterer trendender Bereich sind additive Fertigungsverfahren wie zum Beispiel der 3D-Druck. Hier bieten sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten und Vorteile. Zwar befindet sich der 3D-Druck noch nicht in allen Gebieten auf einem einheitlichen Niveau – beispielsweise ist es derzeit schwierig, fragile Organe wie die Lunge oder das Herz funktionsfähig herzustellen. Aber schon jetzt unterstützt der 3D-Druck das medizinische Personal in unterschiedlicher Weise. Bei komplizierten Tumoreingriffen kann beispielsweise zuvor ein naturgetreues Modell des Gehirns zusammen mit dem Tumorbefall entwickelt werden, an welchem die Ärzte den Einsatz proben und Risiken oder Schwierigkeiten im Vorhinein erkennen können. Darüber hinaus kann passgenauer Knochenersatz hergestellt werden, der auf einem 3D-Scan beruht. Prothesen müssen demnach nicht mehr aus einem Katalog bestellt und mühsam angepasst werden.

Der Beitrag von WILDDESIGN

Eine neue Technologie kann aber auch im Bereich Hygiene neue Maßstäbe setzen. Hier haben wir das Startup-Unternehmen General Sensing bei der Design-Entwicklung eines Hand-Hygiene-Systems unterstützt. Das System stellt die Compliance mit den geltenden Hygiene-Maßnahmen sicher, also dass die vereinbarten Maßnahmen zur Handhygiene vom Personal während seiner täglichen Routinen eingehalten und so Infektionen und daraus resultierende Krankheiten oder gar Todesfälle vermieden werden.

Eine Plastikkarte ähnlich einem Dienstausweis wird hierzu während der gesamten Schicht getragen. Sie zeichnet auf, wann und wie oft der Pfleger sich die Hände wäscht und desinfiziert, erinnert ihn an die Handhygiene und zeigt Möglichkeiten beispielsweise in einem Krankenzimmer auf, wo die Hände desinfiziert werden können. Die Daten werden automatisch gesammelt und hochgeladen und können auch vom Pflegepersonal selbst jederzeit im Internet abgerufen werden.

Ein weiteres unserer Projekte zur Automatisierung ist die Xotocam 1.1, eine einfach zu desinfizierende Kamera mit 4K Fotografie, die für die mobile Foto- und Wunddokumentation in der klinischen Praxis genutzt werden kann. Zwei LED-Ringe sorgen für eine optimale Ausleuchtung der Wunde. Darüber hinaus kann die Wunde per Laser und ohne Berührung vermessen, kommentiert und archiviert werden, sodass für mehrere Arbeitsprozesse nur ein Gerät nötig ist.

Alle Daten werden automatisch verschlüsselt an die Patientenakte übermittelt, wodurch keine Zeit hierfür verloren geht und Zuordnungsfehler vermieden werden. Die Kamera ermöglicht so eine genaue und lückenlose Dokumentation von der Diagnose über die Wundbehandlung bis hin zum Heilungsfortschritt.

New Technology & Additive Design in der Zukunft

Besonders relevante Technologie-Trends der Zukunft werden vor allem die Automatisierung und der 3D-Druck sein. Insbesondere die Automation kann in Zukunft so weit optimiert werden, dass zur Bedienung der Geräte teilweise nur noch ein einziger Knopfdruck nötig ist und so das Personal erheblich entlastet wird.

Der 3D-Druck zeigt heute schon sein Potenzial in der Prothetik, Orthetik und bei Orthopädischen Operationen. Beschwerden können so gelindert werden und in der Zukunft ergeben sich viele weitere Anwendungen, bei denen additiv aus 3D–Daten hergestellte Teile quasi als Ersatzteile im menschlichen Körper fungieren können. Insbesondere der Zeitfaktor in der Entwicklung und Fertigung und die Möglichkeit, Stückzahl 1 kostengünstig zu produzieren, spielen hier eine Rolle: Dadurch, dass beispielsweise Teile von Knochen oder Knorpel schnell nachgebildet werden können, verringert sich die Behandlungs- und damit die Leidenszeit deutlich.

Derzeit befinden wir uns in der Recherchephase für den neuen Trendreport 2017, und sind für Anregungen stets offen. Welche Trendbeobachtungen haben Sie gemacht? Teilen Sie sie uns in den Kommentaren mit oder schreiben Sie eine E-Mail.

Eine Fülle von weiteren Trendbeispielen finden Sie auf unserem Pinterest Board New Technology & Additive Design

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Häufig gestellte Fragen

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