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Matthias Lubkowitz im Interview über Trends der 3D & 4K Technologie

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Matthias Lubkowitz im Interview über Trends der 3D & 4K Technologie

Experten-Wissen aus erster Hand: Im aktuellen Medical Design Trend Update 2018 geben Fachleute aus unterschiedlichen Disziplinen der Medizintechnik Einblick in ihr Spezialgebiet. Zum Thema 3D & 4K Visualization haben wir Matthias Lubkowitz, Vice President OR Solutions bei der EIZO GmbH, befragt.

Welche Trends sehen Sie im Bereich medizinischer 3D- und 4K-Anzeigesysteme?

Matthias Lubkowitz, Vice President OR Solutions bei der EIZO GmbH

Matthias Lubkowitz: Während sich die 3D-Technologie im Consumer-Bereich – abgesehen vom Kino – nicht durchsetzen konnte und schon in Kürze vom Markt zu verschwinden droht, verhält es sich im medizinischen Bereich genau umgekehrt. Junge Ärzte nehmen die neue Technologie sehr gut an. Da 3D die originalgetreue Wiedergabe stereoskopischer Bilder ermöglicht, lassen sich minimal-invasive Eingriffe deutlich einfacher ausführen. Die Tiefenwahrnehmung ist hier für besonders wichtig, da sich der Arzt anderenfalls nicht optimal zurechtfindet.

Ein Riesentrend ist zudem die 4K-Technologie. Wir erhalten inzwischen nahezu ausschließlich Projektanfragen, die 4K voraussetzen. Selbst wenn das Budget nicht ausreicht, wird vorausgesetzt, dass die Systeme 4K-ready sind, um zu gewährleisten, dass zukünftig Endoskope oder Kameras mit 4K problemlos angeschlossen werden können.

In welche Richtung werden sich diese Systeme weiterentwickeln?

Matthias Lubkowitz: Noch relativ neu, aber extrem vielversprechend sind Video-over-IP Lösungen für Monitore, die sich beispielsweise in die Software der Systeme einbinden lassen. Diese ermöglichen mit der vorhandenen Netzwerktechnik eine flexible und verlustfreie Datenübertragung innerhalb und sogar aus dem OP. Wir sehen darin ein enormes Potenzial, da sie jedes Bild immer und überall verfügbar machen. Per Maus oder Touchdisplay kann eine an die Technik angeschlossene Videoquelle ausgewählt werden, die auf einem gewünschten Monitor angezeigt wird.

Ebenfalls interessant, aber eher noch als Zukunftsmusik zu bezeichnen sind 8K- Displays oder die OLED-Technologie. 8K befindet sich zwar bereits in der Testphase, aber im Moment gibt es noch keine Inhalte mit dieser Auflösung. Auch die Datenübertragung und –verarbeitung per TV-Kabel oder Internet ist noch nicht ausgereift. Sobald die Technologie vollständig entwickelt sein wird, wird es interessant sein zu verfolgen, welche Anwendungen passend dazu entstehen werden.

Die selbstleuchtende und damit besonders sparsame OLED-Technologie hingegen etabliert sich nach und nach in der Industrie, aber wir beobachten noch, welche Haltbarkeit sie aufweisen. Da Monitore im medizinischen Bereich rund um die Uhr im Einsatz sind, ist es wichtig, dass sie OLED-Displays dieser Dauerbelastung über einen längeren Zeitraum standhalten können.

Wie werden die neuen technischen Möglichkeiten den OP aber auch andere Arbeitsumgebungen verändern?

Matthias Lubkowitz: Monitore mit 3D- und 4K-Technologie bringen für das klinische Personal erhebliche Erleichterungen mit. Unsere integrierten Wandkonsolen, die zum OP hin vollständig abgedichtet sind und damit problemlos gereinigt sowie desinfiziert werden können, lassen sich in bis zu acht Segmente aufteilen. Je nach Eingriff lassen sich diese vorab einstellen, sodass der Arzt alle wesentlichen Informationen über den Patienten immer im Blick hat –ohne sich vom OP-Tisch entfernen zu müssen. Studenten können anhand dieser großen Wandkonsolen die OP detailliert mitverfolgen und sich zu ihrer Schulung nutzen.

Durch die Technologie benötigen junge Ärzte außerdem deutlich weniger Training, da sie sich durch die originalgetreuen Bilder viel besser orientieren können. Da damit auch der Eingriff dadurch schneller verläuft, ist dieser für den Patienten weniger belastend. Und auch die Klinik profitiert von Investitionen in neue Technologien, denn durch die Zeiteinsparung kann sie mehr Operationen durchführen.

Gibt es nicht ähnliche Gefahren, wie bei selbstfahrenden Autos? Welche Probleme zeichnen sich heute schon ab?

Matthias Lubkowitz: Eine der Gefahren, die sich durch die technische Ausstattung in Operationssälen abzeichnen, ist die Sicherheit. Die Daten des Patienten sind im OP über das Netzwerk abrufbar, über die Kamera wird zudem die Operation gefilmt und teilweise gespeichert. Damit diese Informationen nicht in fremde Hände geraten, muss hier Vorsorge getroffen werden.

Da die Operationssäle immer technischer werden, ist es darüber hinaus wichtig, das Personal umfassend und rechtzeitig zu schulen. Das Krankenhauspersonal muss alle technischen Neuerungen einwandfrei bedienen können – auch unter Anspannung oder Stress.

Letztendlich ist es auch wichtig, ein Backup für jedes essenzielle Gerät im OP einzurichten: Monitore, PCs oder Endoskope müssen schnell ersetzt werden können, wenn eines der Geräte ausfällt. Eine redundante IT im OP ist damit zwingend erforderlich für einen einwandfreien Verlauf des Eingriffs.

Ein verhältnismäßig neuer Markt für den Hersteller sind IP-Decoder-Monitore. Sie können von Überwachungskameras via Ethernet gelieferte Videostreams eigenständig decodieren und in verschiedenen Anordnungen darstellen. Ein vorgeschalteter PC ist nicht notwendig und oft auch gar nicht gewünscht. Denn an vielen Orten ist nur die Anzeige der Kameras zugelassen, aber kein Speichern des Materials.

Vielen Dank, Herr Lubkowitz.
Das Interview führte Claudia Krettler.

Den vollständigen Artikel zum Thema 3D & 4K Visualization können Sie im aktuellen Medical Trend Update 2018 nachlesen. Die vollständige Trendstudie steht für Sie hier zum Download bereit!

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