Produktarchitektur, Aufbau, Struktur
Es gibt zwei grundsätzlich unterschiedliche Strategien im Industriedesign: von Innen nach Aussen und von Aussen nach Innen.
Beim ersteren fängt man mit den Komponenten (z.B. dem Netzteil, dem Display etc.) an, man ordnet sie entsprechend ihrer technisch/physikalischen Anforderungen zueinander an und baut abschließend eine Hülle drumherum. Das zweite Konzept geht den umgekehrten Weg. Zuerst die Form, die Anpassung an die Maße des Menschen - dann die Bestimmung und Anordnung der Komponenten. Man kann sich gut vorstellen, dass beide Strategien ihre Grenzen haben.
Deshalb kombinieren wir beide Strategien und versuchen zuerst, die inneren Werte eines Gerätes zu verstehen - ohne bereits die Struktur festzulegen. Art und Anordnung der wichtigsten Komponenten stehen am Anfang. Größe und Gewicht sind die Hauptindikatoren für Wichtigkeit, aber auch die Interaktionen und Störungen zwischen den einzelnen Komponenten zu kennen ist wichtig.
Die Unterscheidung von wichtigen und unwichtigen Teilen ist hier entscheidend. Die wichtigen Teile sind wie Blöcke, um die wir herumarbeiten, alles Unwichtige wird später an- oder eingepasst.
Sollen Komponenten oder ganze Produktarchitekturen von älteren Baureihen übernommen werden, so muss dies zwangsläufig zu Beginn erkannt werden. Haben wir die Abhängigkeiten und Ausmaße verstanden, wechseln wir auf die Aussenseite und gestalten mit dem erworbenen Hintergrundwissen die Produktform.
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