Design-DNA, Richtlinien und Corporate Design
Erst im fünften Designfaktor kommen wir konkret auf das Thema Design zu sprechen. Wir wollen herausfinden, ob das Design mit einer Vorgabe kommt, oder ob nichts festgelegt ist.
Das können Corporate-Identity Manuals sein, aber auch Vorläufer-Produkte, die mit dem neuen Produkt eine Familie bilden sollen - genau so, wie es Archetypen in einem Produktbereich geben kann, um die man nur schwer herumkommt.
Ein Beispiel für einen Archetyp ist die Armbanduhr. Dieser Archetyp ist über lange Zeit eingeprägt worden und lässt deshalb nur einen entsprechend kleinen Spielraum für individuelle Gestaltung, so dass er unter dem Aspekt der Design-Sprache zu berücksichtigen ist. Das Konzept der Design-DNA kommt aus der Automobil-Industrie. Dort sollen alle Modellreihen, vom A1 bis zum A8 trotz aller Unterschiede in Leistung, Komfort und Einsatzzweck sichtbar von einem genetischen Code abstammen.
Die Design-DNA ist ein fortschrittliches Konzept, das nun vermehrt auch außerhalb des Automotive Bereichs zum Einsatz kommt. Wenige Elemente und Charakteristiken werden festgeschrieben, um die zukünftigen Modelle aus einem Guss aussehen zu lassen.
Aber auch aus der Anwendung kann sich eine bestimmte Design-Sprache zwingend ableiten. Haben wir es z.B. mit einem medizinischen Notfallwerkzeug zu tun, wird die Designsprache nur wenige, einfach zu identifizierende Elemente zulassen, die sich intuitiv richtig bedienen lassen. Solchen Geräten sollte man ihren Zweck augenblicklich ansehen.
Die Design-Sprache verbindet die Vergangenheit mit der Zukunft und ist damit auch ein Instrument der Markenführung. Im Allgemeinen wird versucht, alle Produkte einer Marke in einen einheitlichen Rahmen zu setzen, der regelmäßig modernisiert wird.
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